Achtung Lebensgefahr!
Fußballtore müssen unbedingt und jederzeit gegen Umkippen sachgerecht und vor allem dauerhaft gesichert werden. Dies gilt sowohl für den Trainings- als auch für den Spielbetrieb.
Hierfür ist der jeweilige Übungsleiter oder der Mannschaftsverantwortliche des gastgebenden Vereins persönlich haftend zuständig
Schiedsrichter kontrollieren diese Kippsicherung vor dem Spiel. Es ist ihnen verboten ein Spiel anzupfeiffen, wenn Fußballtore nicht bzw. nur mangelhaft / unzureichend gesichert sind.
(Zuwiderhandlung des Schiedsrichters führt zum Lizenzverlust - selbst wenn nichts passiert)
Mannschaftsverantworlliche und Schiedsrichter haften persönlich bei Unfällen die auf mangelhafte oder unzureichende Sicherung bzw. nicht gesicherte Fußballtore zurückzuführen sind.
Sie haben hier sowohl die strafrechtlichen als auch die zivilrechtlichen Folgen zu tragen.
Viel zu stiefmütterlich wird die Kippsicherung von (mobilen) Fußballtoren sowohl im Training als auch im Spielbetrieb gehandhabt.
Oftmals auch gerade deshalb, weil in den Fußball Regeln und auch in den Durchführungsbestimmungen der Fußballverbände auf funktionierende Torsicherungen hingewiesen wird, aber konkrete Hilfestellungen oder Handlungsanweisungen dort nicht zu finden sind.
Die Gefahr des Umkippens von mobilen Fußballtoren wird wegen deren Gewichts und deren Größe häufig unterschätzt. Oftmals genügt bereits ein Windstoß, ein scharf geschossener Ball gegen die Querlatte oder ein spielüblicher Kontakt eines Spielers mit dem Aluminium um ein augenscheinlich standfestes Fußballtor umzuwerfen
Wie -vor allem mobile- Fußballtore gegen Umkippen zu sichern sind und welche Kontergewichte (siehe auch nebenstehende Tabelle) notwendig sind ist in der DIN EN 748 vorgegeben.
2.1.1. Verantwortlichkeit bei der Spieldurchführung
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Torsicherung (Bitte Mitteilungsorgan beachten!!!)
Der Platzverein ist für die zwingend vorgeschriebene Sicherung der beweglichen Tore gegen Umfallen verantwortlich.
Genauere Informationen sind auf der Internetseite des HFV unter Spielbetrieb abrufbar. Die Schiedsrichter*innen sind verpflichtet, Spiele ggfs. wegen fehlender Torsicherung nicht anzupfeifen. Bei Spielausfällen aus Gründen fehlender Torsicherung muss u. U. auf Spielwertung gegen den Platzverein entschieden werden.
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Beispiele häufig verwendeter und/oder unsachgemäß angebrachter Kippsicherungen:
(kein Anspruch auf Vollständigkeit)
Erdnägel, Erdschrauben, Erdspiralen, Häringe.
Diese Sicherungen bieten oftmals nur eine scheinbare Sicherung. Üblicher Weise auf weichem Untergrund verwendet, lösen sich diese aus dem Erdreich bereits durch Erschütterungen am Fußballtor.
Unsachgemäße oder falsche Anbringung sowie häufig zu wenig angebrachte Sicherungen verhindern ein Kippen des Tores nicht, weil sie aus der Erde mit nur wenig Widerstand herausgezogen werden können.
Oftmals bergen diese Metallgegenstände zudem eine zusätzliche Verletzungsgefahr.
Sandsäcke, Zementsäcke
Um die notwendigen Kontergewichte zu erreichen braucht es vier bis acht Zementsäcke (für jedes "5m Fußballtor", für die "7m Tore" entsprechend mehr). Von den häufig leichteren, mit Sand gefüllten Säcken meist die drei bis vierfache Menge - also bspw. zwischen zwölf und zweiunddreißig für die 5m Tore.
Leider verrutschen diese Kontergewichte während der Benutzung des Tores und fokussieren ihr Gewicht zudem nicht an der richtigen Stelle der hinteren Torauslage. Damit bieten selbst Berge von Sandsäcken nur einen trügerischen Schutz gegen das Umkippen eines Tores.
Betonklötze Steine und andere schwere Gegenstände
Selbst wenn hiermit möglicher Weise die nötigen Kontergewichte angebracht werden, sind derartige Gewichte generell unzulässig. Sie verstoßen gegen die Unfallverhütungsvorschriften. Im unmittelbarem Spielfeldbereich dürfen sich keine Gegenstände befinden, von denen eine Verletzungsgefahr ausgeht.
Seile, Schnüre
Wer Tore mit Seilen, Tampen oder Schnüren gegen Kippen sichern will benötigt nicht nur entsprechend zugfestes Befestigungs- und Bindematerial sondern oft auch seemännisches Fachwissen über Knoten. So ist es oft nicht möglich, ein Halteseil so an den üblichen Aluminiumrohren zu befestigen, das dieser Knoten im Extremfall nicht verrutscht.
Darüber hinaus müssen auch die Widerlager in der Lage sein. die Kräfte aufzunehmen die ein kippendes Tor verursacht. Häufig werden hierbei Ballfangzäune, Zuschauer-Geländer, behelfsmäßige Erdanker und ähnliches benutzt, welches für derartige Kräfte völlig ungeeignet ist.
Weiterführende Fachinformationen:
(kein Anspruch auf Vollständigkeit)
Der Deutsche Fußball Bund hat hierzu im Februar 2020 eine Umfangreiche Hilfestellung mit dem Titel "Verkehrssicherheit auf dem Sportplatz Schwerpunkt mobile Tore" herausgegeben, die neben der Torsicherung noch weitere Informationen zur Betriebssicherheit von Fußballtoren sehr umfangreich und gut bebildert bereitstellt
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Quellennachweis
- Fußball Regeln des DFB zur Saison 2021/2022 (Regel 1 Abs. 10 Tore)
- Durchführungsbestimmungen des HFV für die Saison 2021/2022 [Abschnitt 2.1.Verantwortlichkeit / Platzordnung / Mannschaftsverantwortliche (Ergänzung § 31 SpO)]
- Durchführungsbestimmungen des HFV für die Saison 2021/2022 [Abschnitt 3.19.1 Torsicherung]
- Sicherung von Fußballtoren (Broschüre DFB) Status Februar 2020